Palästinensische Christin Sumaya Farhat-Naser sprach in Wien über die Voraussetzungen für Frieden im Nahen Osten
Wien, 10.10.2025 (KAP) "Ich glaube an Frieden, wir müssen es wollen - beide Seiten": Das sagte die Friedenspädagogin und palästinensische Christin Sumaya Farhat-Naser am Donnerstagabend im Wiener Albert-Schweitzer-Haus. "Beide Seiten sind Opfer und vom Krieg traumatisiert", erklärte die mehrfach international ausgezeichnete Friedensaktivistin laut Evangelischem Pressedienst epdö (Freitag) bei einer Veranstaltung unter dem Titel "Trotz Gewalt und Unrecht den Frieden suchen" über die Lage der Menschen in Israel und den palästinensischen Gebieten. Eine gegenseitige "Anerkennung des Leidens" sei nötig.
Farhat-Naser hob demnach auch die Notwendigkeit der Schaffung von Grundlagen für demokratische Strukturen in den palästinensischen Gebieten hervor. "Wir brauchen dringend Demokratie in Palästina", unterstrich sie. Dazu müssten vielerorts qualifizierte Menschen bestärkt und ermächtigt werden, etwa bei der Vermittlung demokratischer Rechte und politischer Arbeit sowie der Einrichtung von Dorfräten.
Im einem Interview der "Salzburger Nachrichten" (Freitag) bezeichnete Farhat-Naser die aktuelle von Israel und Hamas getroffene Vereinbarung als wichtigen Schritt. "Es sind viele Details noch zu verhandeln, aber wir sehen, wenn der Wille da ist, funktioniert es. Trump hat es geschafft, den Prozess zu beginnen. Wir hoffen, dass die nächsten Schritte folgen."
Für Frieden und Sicherheit brauche es die Einsicht, dass ein gemeinsames Überleben nur durch friedliches Nebeneinanderleben möglich ist. "Das ist ein langer Prozess. Bevor er beginnen kann, müssen die Menschen gerettet werden. Sie brauchen jede Hilfe, damit sie überleben können, ein Zuhause haben und sich nicht mehr bedroht fühlen - von beiden Seiten."